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Erstmals erhält Musikschule in Deutschland eigenes Gebäude - Haus kostete 1,3 Millionen DM - Einweihung 1972

Musikschule des Emslandes e. V. - Bild: Archiv

 

Als Heinz Schäfer-Sandhage in Meppen 1948 seine private „Musikschule des Emslandes“ gründete, aus der 1965 die Musikschule des Emslandes e. V. hervorging, unterrichteten er und sein anfänglich vierköpfiges Lehrerteam in einer ehemaligen Arbeitsdienstbaracke, Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg.

Zwar wurde stets das Beste versucht, diese improvisierten Startbedingungen den stetig wachsenden Anforderungen anzupassen, doch nachdem 1968 die Stadt Lingen das ehemalige Bürgermeisterhaus als Musikschulgebäude hergerichtet hatte, fiel der Unterschied zur Meppener Zentrale zu deutlich auf, um dort mit weiteren Behelfslösungen überbrückt werden zu können. Die wenigen Räume in der alten Baracke reichten einfach nicht mehr aus für die wachsende Schülerzahl.

Zu einem wichtigen Meilenstein wurde die Entscheidung des Stadtrate s Meppen, ihrer Musikschule ein gänzlich neues Gebäude zu errichten, stadtnah in Esterfeld gelegen. Dabei wurde durchaus innovativ und weitblickend vorgegangen, denn es sollte ein Schulgebäude entstehen, das erste seiner Art in der Bundesrepublik, das gleich als Musikschule konzipiert wurde. Erfahrungswerte gab es nicht, da die übliche Praxis war, Musikschüler in bisher anderweitig genutzten Gebäuden zu unterrichten. Gustl Huuck, Schulleiter seit 1966, und Stadtdirektor Hans Simon erkannten die Notwendigkeit eines Neubaus, u. a. für Konzerte. So sollte die Schule über eine ausreichend große Aula verfügen, um auch einem Orchester Zugang und Platz zu bieten, der wiederum durch Schiebewände variabel zu gestalten sei. Gleichzeitig galt es, die gesamte Akustik einzudämmen, damit die verschiedenen Unterrichte in den vielen neuen Räumen  einander nicht störten.

1971 erfolgte die Grundsteinlegung des 1,3-Millionen-DM-Projektes, an dem der Landkreis sich mit 500 000 DM beteiligte. Am 14. Oktober 1972 konnte das neue Haus seiner Bestimmung übergeben werden. Nur ein Jahr danach verzeichnete die Musikschule des Emslandes bereits über 3000 Schüler.

Heute, 43 Jahre später, werden dank dezentralisierter Flächendeckung mehr als 8000 Schüler von rund 80 Lehrkräften an 157 Unterrichtsorten unterrichtet. Doch ist das Hauptgebäude in der Kleiststraße nach wie vor wichtiger Kristallisationspunkt des Wirkens und Schaffens der Musikschule .

Informationen und  historische Bilder zur Musikschule Emsland
auf www.noz.de

Quelle: Meppener Tagespost, 17.03.2015